Die Justiz in Malta ermittelt Ministerpräsident Robert Abela. Es geht um den Tod von fünf Flüchtlingen, die sich auf dem Weg von Libyen nach Italien befunden haben. Bei dem Verfahren gegen Armeevertreter und ihm gehe es um den Vorwurf des Totschlags, sagte er am Samstagabend.
Berichten zufolge waren vor wenigen Tagen fünf Menschen in einem Flüchtlingsboot ertrunken, das vor der Küste von Malta in Seenot geraten war. Sieben weitere Insassen an Bord gelten als vermisst. Das Boot hatte demnach etwa 55 Menschen an Bord. Unter unbekannten Bedingungen ist das Boot nach Libyen zurückgekehrt.
Die maltesische Bürgerrechtsorganisation Repubblika reichte daraufhin am Donnerstag gegen Abela, Armeechef Jeffery Curmi und gegen die Besatzung eines Patrouillenbootes der Küstenwache von Malta ein, die den Motor des Flüchtlingsbootes funktionsuntüchtig gemacht haben soll.
Das UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR erklärte, es sei noch unbekannt, was genau mit dem Flüchtlingsboot passiert sei. Der UNHCR-Sondergesandte Vincet Cochetel sagte, dass die Flüchtlinge auf dem Boot hätten schnell gerettet werden sollen. Der Regierungschef erklärte, mit der Abweisung von dem Flüchtlingsboot hat er im nationalen Interesse gehandelt. Er wollte die Malteser vor dem Coronavirus schützen. Malta hält die Häfen solange geschlossen, bis die Corona-Krise vorbei sei.