Fast zehn Jahre nach der Loveparade-Katastrophe mit 21 Toten und mehr als 650 Verletzen stimmt die Staatsanwaltschaft Duisburg der Einstellung des Prozesses zu. Damit wird eine vorzeitige Einstellung nun immer wahrscheinlicher. Das zuständige Landgericht hatte diesen Schritt unter anderem wegen der Corona-Krise vorgeschlagen.
Der Prozess pausiert für eine unbestimmte Zeit, weil einige Beteiligte zu den Risikogruppen gehören, die sich mit dem Coronavirus infizieren könnten. Urteile seien deswegen bis zu einer drohenden Verjährung Ende Juli dieses Jahres nicht mehr zu schaffen, meint das Landgericht Duisburg und deswegen will man das Verfahren einstellen.
Bei den drei verbleibenden Veranstaltermitarbeitern sei ohnehin nur von einer geringen Schuld auszugehen. Das sieht die Staatsanwaltschaft nun auch so und stimmt dem Vorschlag der Einstellung zu. Wie der WDR berichtet, sind nach Angaben aus Justizkreisen auch die Angeklagten dafür. Damit wären alle Bedingungen für eine vorzeitige Einstellung des Verfahrens erfüllt. Eine endgültige Entscheidung ist nicht vor dem 20. April zu erwarten, weil dann die Frist für die Stellungnahmen abläuft.
Seit drei Jahren steht der Prozess massiv unter Zeitdruck. Denn zehn Jahre und drei Tage nach der Katastrophe, also am 27. Juli 2020, verjährt der Vorwurf der fahrlässigen Tötung und die soll strafrechtlich kaum nachweisbar sein. Die Hauptverhandlung hatte Ende 2017 begonnen. Im Februar letzten Jahres wurde das Verfahren gegen sieben der zehn Angeklagten nach 101 Verhandlungstagen ohne Auflagen eingestellt. Zuletzt wurde am 4. März verhandelt.