In seiner Rede, die am Abend im Fernsehen zu sehen ist, hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Deutschen auch über Ostern zur Disziplin aufgefordert. Die Einschränkungen seien nötig, „damit Krankheut und Tod nicht über das Leben siegen“, sagte er. „Dieses Jahr ist alles anders“, sagte er weiter und beklagt, dass Großeltern ihre Enkel nicht umarmen oder Gläubige nicht gemeinsam beten können.
Steinmeier spricht davon, dass die Gesellschaft aktuell einen Kraftakt leiste, allerdings nicht, „weil eine eiserne Hand uns dazu zwingt. Sondern weil wir eine lebendige Demokratie mit verantwortungsbewussten Bürgern sind.“ Er appellierte an die Vernunft der Bevölkerung, „auf Fakten und Argumente“ zu hören und „Vernunft zu zeigen, dass richtige zu tun“. Er lässt dabei Freiraum für Interpretationen, was damit genau gemeint werden.
Über ein mögliches Ende der Beschränkungen macht der Bundespräsident auch vom weiteren Verhalten der Deutschen abhängig: „Wie es jetzt weitergeh, wann und wie die Einschränkungen gelockert werden könne, darüber entscheiden nicht allein Politiker und Experten.“
In seiner Ansprache ruft Steinmeier auch zur europäischer Solidarität auf. „Deutschland kann nicht stark und gesund aus der Krise kommen, wenn unsere Nachbarn nicht auch stark und gesund werden.“ Dreißig Jahre nach der Deutschen Einheit und 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sei Deutschland zur Solidarität in Europa nicht nur aufgerufen. „Wir sind dazu verpflichtet“, sagte er.
Die Fernsehansprache des Bundespräsidenten kann man am Abend nach den Nachrichten von ARD und dem ZDF sehen!