Die Antisemitismusforschung in Deutschland soll verstärkt werden. Das Bundesbildungsministerium wird zwischen 2021 und 2025 insgesamt zwölf Millionen Euro zur Verfügung stellen, teilte Ministerin Anja Karliczek mit. Mit diesen Geldern sollen unter anderem interdisziplinäre Forschungsvorhaben gefördert, Ursachen und Verbreitung von Antisemitismus praxisbezogen untersucht und geeignete Gegenmaßnahmen entwickelt werden.
Die CDU-Politikerin sagte, dass Antisemitismus das „Gift für unsere Gesellschaft“ und eine wachsende Gefahr für unser friedliches Zusammenleben sei. „Wir müssen besser wissen, wo und wie er auftritt, worauf er zurückzuführen ist und wie wir ihn wirksam bekämpfen können“, sagte Karliczek. Forschung sei dabei die Grundlage einer wirksamen Prävention. Und es sei wichtig, Antisemitismusforschung mit einer neuen Förderrichtlinie zu stärken.
Der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, sagte, der ohnehin schon erstarkende Antisemitismus greife unter den Bedingungen der Corona-Krise in Deutschland noch weiter um sich. „Es gibt direkte Verbindungen zwischen der aktuellen Verbreitung des Coronavirus und der von Antisemitismus“, sagte er. Er sprach von einem „Virus Antisemitismus“, der „ansteckend auf einer sozialen Ebene“ sei und „zum Teil lebensgefährliche“ Folgen habe.