Der Bundesvorstand der AfD hat den Landesvorstand der Partei im Saarland mit sofortiger Wirkung abgesetzt. Ein Sprecher der Partei hat dies dem Nachrichtenmagazin „SPIEGEL“ bestätigt.
In einer Telefonkonferenz haben die zehn Mitglieder des Bundesvorstandes für einen entsprechenden Beschluss, was das Ende von Josef Dörr als Landesvorsitzender der AfD-Saarland wurde, angenommen. Drei Mitglieder des Bundesvorstandes haben sich enthalten. Vorerst soll der Landesvorstand nun von einem Notvorstand geleitet werden, was auch den Bundesvorstandsmitgliedern Carsten Hütter, Joachim Paul und Stephan Protschka besteht.
Dem „SPIEGEL“ liegt eine schriftliche Begründung vor, in der steht, dass der „Landesvorstand beziehungsweise der Landesverband“ gegen die Grundsätze oder Ordnung der Partei „schwerwiegend“ verstoßen habe. Insgesamt werden elf Punkte aufgelistet. So es unter anderem, dass bei der Durchführung von Landesparteitagen der Vorstand „willkürliche einzelne Delegierte die Akkreditierung“ versagt habe. Auch sei die Mitgliederaufnahme dadurch Manipuliert worden, dass der Landesvorstand „Aufnahmeanträge nicht bearbeitet, bewusst erheblich verzögert oder Aufnahmen missbräuchlich durch Ausübung seines Widerspruchsrechts“ verteilt habe.
Dörr bezeichnete diesen Beschluss als „absolut hirnrissig“.