Die AfD-Fraktion im Bundestag verliert ein weiteres Mitglied. Die sächsische Abgeordnete Verena Hartmann hat der Fraktionsspitze mitgeteilt, dass sie Fraktion, aber auch die Partei, verlassen werde. In dem Schreiben heiß es: „Mein Mandat bleibt davon ungerührt. Ich werde meine Arbeit und damit laufende Projekte als fraktionsloses Mitglied im Deutschen Bundestag fortsetzen.“ Wieso sie die Partei und die Fraktion verlässt, gab Hartmann nicht an.
Hartmann ist die fünfte AfD-Politikerin, die die Fraktion verlassen hat. Damit hat die größte Oppositionspartei im Bundestag nur noch 89 Abgeordnete. Sie gehörte auch im vergangenen Sommer zu den Unterzeichnern eines Appells, in dem der Still des rechtsnationalen „Flügels“ kritisiert wird. Mit Blick auf deren Gründe, AfD-Thüringen-Chef Björn Höcke, heißt es in dem Appell: „Die AfD ist und wird keine Björn-Höcke-Partei“. Hartmann war früher Polizistin.
Zu Beginn der Legislaturperiode ist sie mit dem Bundestagsabgeordneten Jens Maier aneinandergeraten. Der ehemalige Richter, der sich dem „Flügel“ verbunden fühlt, hatte Hartmann in einer Sitzung gedroht. Sie berichtete zudem von negativen Reaktionen auf ihre Mitgliedschaft in der AfD, mit denen sie im privaten Umfeld konfrontiert gewesen sei. Sie sagte damals: „Die Diskriminierung in der Gesellschaft, muss man aushalten können.“