Das Rhein-Neckar-Fernsehen (RNF) hat die Insolvenz überstanden und bekommt einen neuen Gesellschafter. Andreas Schneider-Neureither, Gründer und CEO der Heidelberger SNP Schneider-Neureither & Partner SE übernimmt zu 100 Prozent die neue Rhein-Neckar-Fernsehen & TV-Produktion GmbH. Damit übernimmt man auch die Lizenzen, das Studio, die Produktionsmittel sowie einen Teil der Belegschaft des Unternehmens. Ralph Kühni wird auch wieder als Geschäftsführer des RNF fungieren. Er hatte schon vor der Eingliederung des bisherigen Gesellschafters Mediengruppe Dr. Haas den Sender geleitet. Die Kernmannschaft umfasst 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dazu kommt auch ein Stamm von freien Mitarbeitern.

Ich sehe die Notwendigkeit eines journalistisch geprägten Fernsehsenders in der Metropolregion Rhein-Neckar“, so Schneider-Neureither. „Gerade in Zeiten, in denen die Entwicklung von Medien, speziell im Regionalen, nicht vorherzusehen ist, braucht es diese stabile Säule – auch in Bezug auf die demokratische Willensbildung in der Bevölkerung. Die Metropolregion Rhein-Neckar will zu den attraktivsten Regionen in Europa gehören – bei diesem Anspruch gehört ein Fernsehsender zur Infrastruktur dazu“, sagte er weiter. Außerdem sagte er: „Im digitalen Zeitalter gehört dem Bewegtbild die Zukunft. Es wäre fahrlässig, in dieser Phase eine so starke Marke, wie RNF sie darstellt, nicht weiterzuführen.

Grundlage für die Weiterführung des Sendebetriebs ist auch Geld durch das Land. Der Landtag in Baden-Württemberg hat im November entschieden, die sieben sogenannten Must-Carry-Sender mit einer Summe von insgesamt 8,4 Millionen Euro im Doppelhaushalt 2020/21 zu fördern. Und die Landesmedienanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) steuert noch eine Infrastrukturförderung von 1,5 Millionen Euro pro Jahr bei. Bei einer linearen Verteilung hätte so jeder Sender im Land eine Summe von etwa 814.000 Euro pro Jahr aus Fördergeld zur Verfügung, doch die genaueren Modalitäten stehen noch aus.

Insolvenzverwalter und Rechtsanwalt Steffen Rauschenbusch, sagte dazu: „Diese Aussicht, die sich erst in der zweiten November-Hälfte 2019 auftat. Eröffnete die Möglichkeit eines tragfähigen Sanierungskonzepts. Sicherlich ist der Abbau von Mitarbeitern nie das Ziel eines Unternehmens, im Fall von RNF war dies aber der zweite essentielle Baustein, um zum Ziel zu kommen. Im Zusammenspiel mit der Förderung war es nun möglich, auf Grundlage der Wirtschaftsdaten des Jahres 2019 eine ausgeglichene Planbilanz für ein neues Unternehmen aufzustellen.

Mit dem neuen Gesellschafter soll auch ins Programm investiert werden. So soll mehr Sport wieder ins Programm kommen, aber auch Musik von regionalen Künstlern sollen mehr ins neue RNF-Programm eingebaut werden. Zudem will man auch das jüngere Publikum mit einem neuen Angebot gewinnen.