Zum ersten Mal holt die Bundesregierung eine erwachsene Frau aus einem Gefangenenlager für Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien zurück. Die Frau ist zusammen mit ihren drei Kindern am Samstagabend am Flughafen von Frankfurt am Main angekommen. Bisher hatte die Bundesregierung nur bei Kindern geholfen.

Gegen die IS-Rückkehrerin werde wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und wegen Verletzung der Fürsorgepflicht ermittelt. Es bestehe aber kein Haftbefehl.

Die Bundespolizei habe bei der Frau und den drei Kindern die üblichen Einreisevoraussetzungen überprüft. Die weiteren Ermittlungen in dieser Sache gegen die Frau übernahmen die zuständigen Sicherheitsbehörden des Landes Hessen.

Die Rückholaktion ist die Folge mehrerer Gerichtsbeschlüsse, die die Bundesregierung verpflichten, nicht nur Kinder von IS-Mitgliedern, sondern auch deren Mütter zurückholen. Berlin erklärte, man werde sich jeden Einzelfall genau anschauen.