Nachdem Skandal um das Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten soll es weitere Telefonate mit anderen Ländern gegeben haben. Wie die „New York Times“ berichtet, soll Trump beim australischen Premierminister Scott Morrison angerufen haben und ihn aufgefordert haben, bei der Überprüfung der Nachforschungen von Sonderermittler Robert Mueller zu helfen. Die Zeitung berichtete dies unter Berufung von zwei nicht namentlich genannte Beamten.
Ein Sprecher der Regierung in Australien bestätigte dem Sender ABC, dass es ein Telefonat zwischen Morrison und Trump gegeben habe. Man sei immer bereit, „bei den Bemühungen zu helfen, die dazu beitragen, die untersuchten Angelegenheiten näher zu beleuchten“, sagte er. Morrison habe diese Bereitschaft in dem Gespräch gezeigt.
Nach dem Zeitungsbericht bemühen sich Trump und sein Justizminister Williams Barr darum, die Ergebnisse der Mueller-Untersuchung zur Einmischung Russlands beim Wahlkampf 2016 zu diskreditieren. Die Mitschrift des Gesprächs mit Morrison sei dann, analog zu dem Telefonat mit dem Präsidenten der Ukraine, in einem besonders gesicherten System aufbewahrt worden.
Unterdessen hat das Repräsentantenhaus, den persönlichen Anwalt von Trump, den Ex-Bürgermeister von New York, Rudy Giuliani, im Rahmen der Untersuchung der Ukraine-Affäre zur Herausgabe von Dokumenten aufgefordert. Giuliani solle seine bisherige Kommunikation in der Sache und alle möglicherweise relevanten Dokumente bis Mitte Oktober vorlegen. Die Demokraten haben ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump angekündigt und sammeln nun mögliche Hinweise, dass der Präsident sein Amt missbrauche.