Trotz der Konjunkturflaute im ersten Halbjahr 2019 hat Deutschland einen Milliardenüberschuss erzielt. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen nahmen unter dem Strich rund 45,3 Milliarden Euro mehr ein, als sie ausgegeben haben, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte.
Der deutsche Staat profitierte dabei von den Steuereinnahmen und sprudelnden Sozialbeiträgen. Bezogen auf die Wirtschaftsleistungen lag der Überschuss bei 2,7 Prozent.
Der Zuwachs bei den Steuereinnahmen fiel den Angaben zufolge mit 2,8 Prozent moderat aus. Die gute Beschäftigungsentwicklung habe jedoch für eine weiterhin dynamische Entwicklung bei den Sozialbeiträgen (4,4 % plus) gesorgt. Alle staatlichen Ebenen trugen zu dem Überschuss bei. Der Bund hatte mit 17,7 Milliarden Euro das größte Plus.
Damit ist Deutschland weit von der Defizit-Grenze des Maastricht-Vertrags entfernt. Darin erlauben sich die EU-Staaten höchstens ein Haushaltsdefizit von 3,0 Prozent der Wirtschaftsleistung. Zuletzt hatte Deutschland im Jahr 2013 ein Minus verbucht. In Zukunft dürften die Einnahmen des Staates weniger ausfallen. Die für das dritte Quartal erhoffte Erholung der Wirtschaft steht zunehmend in Frage.