Nach der massiven Kritik in den letzten Monaten hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg angekündigt, dass sich das Online-Netzwerk sich stärker auf den Schutz der Privatsphäre auszurichten. „Ich glaube, dass die Kommunikation sich in der Zukunft zunehmend auf vertrauliche, verschlüsselte Dienste verlagern wird, in denen die Menschen sich darauf verlassen können, dass das, was sie einander mitteilen, sicher bleibt“, schrieb er am Mittwoch.

Facebook wurde nach dem Bekanntwerden mit dem Datenskandal um Cambridge Analytica scharf kritisiert. Zuckerberg räumte ein und schrieb: „Ich verstehe, dass viele Leute nicht glauben, dass Facebook eine solche auf Privatsphäre fokussierte Plattform aufbauen würde oder wollte.“ Das Netzwerk habe nicht den Ruf, auf den Schutz der Privatsphäre ausgerichtete Dienste.

Die Ankündigung beutetet auch ein Umdenken bei Facebook im Vergleich zu den Einstellungen des Konzerns in den frühen Jahren. Damals hatte Zuckerberg noch erklärt, der Trend gehe dazu, dass Menschen immer mehr über sich öffentlich machen. Immer wieder kam Facebook in Konflikte mit Datenschützern und Aufsichtsbehörden, als der Konzern die Grenzen bei der Öffnung der Privatsphäre austestete.

Zuckerberg kündigte nun an, dass man die Komplett-Verschlüsselung, die man auch bei WhatsApp nutzt, nun auch auf Facebook nutzen will. Bei der sogenannten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung können die Inhalte einer Unterhaltung nur von Absender und Empfänger eingesehen werden. Sie verhindere, dass andere Dienste diese Nachrichten sehen.

Unklar bleibt, was der neue Kurs für das Geschäftsmodell von Facebook bedeuten wird. Man ist darauf angewiesen, möglichst viel über die Interessen, Ansichten, Pläne und Lebensumstände seine Nutzer zu wissen, um genau diese Werbung ihnen zu zeigen. Bei der Umsetzung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung hätte Facebook auch keinen Zugang zu den Inhalten der Nutzer.