Die venezolanische Regierung hat den deutschen Botschafter aus ihrem Land ausgewiesen. Daniel Kriener habe sich in die inneren Angelegenheiten Venezuelas eingemischt und werde deshalb zur unerwünschten Person erklärt, teilte das Außenministerium am Mittwoch mit. Innerhalb von 48 Stunden muss er das Land verlassen.
Seit einem Jahr ist Kriener erst in Venezuela. „Venezuela sieht es als inakzeptabel an, dass ein ausländischer Diplomat sich in seinem Territorium eher wie ein politischer Führer verhält, in Übereinstimmung mit der Verschwörungsagenda der extremistischen Sektoren der venezolanischen Opposition“, heiß es in der Erklärung des Außenministeriums in Caracas.
Am Montag hatte Kriener gemeinsam mit anderen europäischen Diplomaten und auch Diplomaten aus Lateinamerika sowie der USA den selbsternannten Interimspräsident Juan Guaido am Flughafen erwartet. Damit wollen sie offenbar verhindern, dass der Oppositionsführer bei seiner Rückkehr ins Land festgenommen wird.
Seit Wochen tobt in dem südamerikanischen Land ein erbitterter Machtkampf zwischen Präsident Nicolas Maduro und Guaido. Ende Januar hatte sich der Oppositionelle sich zum Interimspräsidenten ernannt. Viele Staaten, darunter auch Deutschland, haben Guaido als rechtmäßigen Übergangspräsidenten anerkannt.
AM @HeikoMaas zur Entscheidung in 🇻🇪, Botschafter Kriener zur persona non grata zu erklären: Unverständliche Entscheidung, die die Lage verschärft und nicht zur Entspannung beiträgt. Ich habe entschieden, unseren Botschafter zu Konsultationen zurück nach Hause zu rufen. pic.twitter.com/lgRH2DZvn8
— Auswärtiges Amt (@AuswaertigesAmt) March 6, 2019