Vor dem Obersten Gericht in Madrid werden heute zwölf Anführer der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung, die im „heißen Herbst“ von 2017 eine zentrale Rolle gespielt haben, auf der Anklagebank spielen. Der ins Exil geflohene ehemalige Regionalpräsident Carles Puigdemont ist davon nicht betroffen.
Der Gruppe um den ehemaligen Vize-Regionalpräsidenten Oriol Junqueras drohen bis zu 25 Jahren Haft. Doch die Separatisten werden nicht aufgeben. Denn sie werden wichtiger denn je. Der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez ist im Parlament in der spanischen Hauptstadt auf die Stimmen der Katalanen angewiesen um seinen Haushaltsplan durchbringen zu können. Sollte dies nicht passieren, könnte dies zu Neuwahlen führen.
Doch Sánchez wird nicht nur von den Katalanen unter Druck gesetzt. Am Sonntag haben Zehntausenden dem Aufruf der konservativen Volkspartei PP, der liberalen Ciudadanos und der rechtsextremen Vox, in Madrid für eine Neuwahl auf die Straßen zu gehen. Der Vorwurf der Oppositionsparteien: Die Regierung sei den Separatisten gegenüber zu nachgiebig. Sánchez sei ein „Verräter“, der die Einheit des Landes aufs Spiel setze, sagen die politischen Gegner.