Im kommenden Jahr werden rund 48.000 Rentnerinnen und Rentner erstmals Steuerpflichtig. Nach Angaben der Bundesregierung müssten im kommenden Jahr knapp fünf Millionen Senioren Steuern zahlen. Das sind fast doppelt so viele wie im Jahr 2005. Das geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage des Linken-Rentenexperten Matthias Birkwald hervor, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Hintergrund dieser Prognose ist das für das kommende Jahr erwartete Rentenplus von 3,2 Prozent im Westen und 3,9 Prozent im Osten des Landes. Als Folge der Erhöhung werden immer mehr Rentner das steuerfreie Existenzminium überschreiten. Das Finanzministerium rechnet mit Steuermehreinnahmen von 410 Millionen Euro.

Seit gut 13 Jahren gilt die sogenannte nachgelagerte Rentenbesteuerung. Welcher Anteil der Rente besteuert wird, hängt vom Jahr des Rentenbeginns ab. Bei Rentnern, die 2005 oder vorher in die Rente gegangen sind, sind 50 Prozent der Altersbezüge steuerpflichtig. Bei Neurentnern des Jahres 2019 werden es 78 Prozent sein.

Ab 2040 werden die gesetzlichen Renten komplett besteuert. Birkwald sagte dem Redaktionsnetzwerk, dass die erfreuliche Rentenerhöhung eine Kehrseite hat. Er forderte eine angemessene Personalausstattung von Finanzämtern, damit hier eine sachgerechte Beratung stattfinden könne. Gerade bei Senioren, die nur von Renteneinkünften leben, müsse die Mehrzahl derjenigen, die zu einer Steuererklärung verpflichtet seien, dann gar keine Steuern mehr zahlen.

Quelle: n-tv.de