Bei der Landtagswahl in Hessen kann die CDU und Grüne mit einer hauchdünnen Mehrheit ihre Regierungskoalition fortsetzen. Die Grünen konnten zwar zulegen, doch die CDU hat viel verloren. Hier das vorläufige amtliche Endergebnis:

Die CDU bleibt trotz der schweren Verluste stärkste Kraft und kommt auf 27 Prozent. Die SPD verliert auch viel, kommt aber auf 19,8 Prozent, auch die Grünen erreichen diesen Wert und gewinnen sogar dazu. Die Linken gewinnen leicht dazu und kommen auf 6,3 Prozent, die Liberalen kommen auf 7,5 und die AfD kommt auf 13,1 Prozent.

Die Wahlbeteiligung lag bei 68 Prozent. Im Vergleich zur letzten Wahl ist es etwas weniger, denn 2013 (73,2 %) wählte man zeitgleich mit der Bundestagswahl. Dennoch ist, wenn man die Wahlbeteiligung von 2009 nimmt, sieben Prozent mehr (61 %).

Bei der Sitzverteilung im neuen Landtag, der nun mit 137 Sitze der größte aller Zeiten sein wird, kommt die CDU auf 40 Sitze, die SPD und die Grünen kommen auf 29 Sitze, die Linken bekommen neun Sitze, die FDP elf und die AfD bekommen 19 Sitze.

So ist nach diesem Ergebnis Schwarz-Grün mit einer hauchdünnen Mehrheit von 69 Sitzen möglich. Auch eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP wäre möglich. Hier würde die Mehrheit bei 80 Sitzen liegen. Aber auch eine Koalition aus CDU und SPD (69 Sitzen) und eine Ampel-Koalition aus SPD, Grüne und FDP wären möglich (ebenfalls 69 Sitzen).

Bei den Parteien, gerade bei den Regierungsparteien im Bund CDU und SPD, kommen enttäuschende Worte. „Das ist ein schlechtes Ergebnis“, sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil. Auch der Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel gesteht: „Wir haben nicht ansatzweise das Ergebnis erhalten, das wir haben wollten.“ Die SPD-Führung gibt die Große Koalition die Schuld an diesem Debakel ihrer Partei. Es werde nur gestritten und regiert, heißt es.

Die Grünen können sich freuen. „Es ist ein wunderbarer Tag für uns Grüne“, jubelt Spitzenkandidat Tarek Al-Wazir nach dem besten Hessen-Ergebnis aller Zeiten. „So grün war Hessen noch nie.“ Bei der FDP ist die Freude über einen „stetigen, nachhaltigen Gewinn an Substanz“ groß, wie Parteichef Christian Lindner sagte.

Die AfD kann auch feiern und ist damit in allen Länderparlamenten eingezogen. Fraktionschefin Weidel schrieb auf Twitter, dass die AfD nun eine „Volkspartei“ wäre. Gemischte Gefühle gab es bei den Linken. Spitzenkandidatin Janine Wissler freut sich über das Ergebnis, doch die Partei hätte sich gerade nach den Umfragen, ein besseres Ergebnis erhofft, sagte Parteivorsitzende Katja Kipping.

Quelle: heute.de, Landeswahlleitung