Der republikanische US-Senator John McCain ist im Alter von 81 Jahren im Kreise seiner Familie gestorben. McCain litt an einem äußert aggressiven Gehirntumor. Am Freitag wurde schon bekannt, dass er die Behandlung gegen den Krebs eingestellt habe. Der Politiker hinterlässt seine Frau und sieben Kinder.
Seit 1987 saß McCain im US-Senat und hat sich im Laufe seiner Zeit sich den Ruf des „Mavericks“ erworben, eines Mannes, der der Parteiräson nicht immer folgt und auch unbequeme Meinung vertritt. Er zählte auch zu den prominentesten Mitgliedern des US-Kongresses und hatte sich über die Parteigrenzen hinweg große Achtung erworben. Im Jahr 2008 trat er als Präsidentschaftskandidat der Republikaner an, verlor aber die Wahl später gegen Barack Obama.
Mit dem amtierenden Präsidenten Donald Trump stand McCain sehr kritisch gegenüber. Nach dessen Pressekonferenz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin attestierte er ihm Mitte Juli etwa Inkompetenz. In den letzten Wochen äußerte sich Trump immer wieder abfällig über den schwerkranken Senator.
Im Wahlkampf 2015 hatte Trump behauptet, dass McCain kein Kriegsheld sei, weil er im Vietnam-Krieg gefangen geworden wurde. „Ich mag Leute, die nicht gefangen genommen worden sind“, erklärte Trump damals. Als Pilot wurde McCain war als Pilot der US-Navy in Vietnam in Gefangenschaft geraten und von dem Vietcong gefoltert worden. Als Politiker sprach sich McCain gegen Folter aus. Er warb zudem dafür, dass das umstrittene Gefangenenlager Guantánamo geschlossen wird.
„Mein tiefstes Mitgefühl und Respekt gehen an die Familie von Senator John McCain“, schrieb Trump auf Twitter. Sein Vorgänger Barack Obama würdigte seinen damaligen Kontrahenten im Wahlkampf 2008: „Wenige von uns wurden so herausgefordert, wie John es einst wurde, oder mussten den Mut zeigen, den er gezeigt hat. Aber wir alle können den Mut haben, das Wohl der Allgemeinheit über unser eigenes zu stellen.“
Quelle: n-tv, YouTube, Euronews