Nach einem Medienbericht zufolge erwägt die Bundeswehr wegen des jahrelangen Personalmangels, nun auch die Aufnahme von Ausländern. „Die Bundeswehr wird aufwachsen. Hierfür brauchen wir qualifiziertes Personal. Wir prüfen daher alle möglichen Optionen sorgfältig durch“, sagte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministerium der „Augsburger Allgemeinen“.
Der Verteidigungsexperte der SPD, Karl-Heinz Brunner kann sich nach Informationen der Zeitung zufolge zumindest vorstellen, EU-Ausländer in die Truppe aufzunehmen. Zugleich warnte er: „Wenn Bürger weiterer Staaten aufgenommen werden, gar gegen das Versprechen, einen deutschen Pass zu bekommen, droht die Bundeswehr zu einer Art Söldnerarmee zu werden.“ Florian Hahn, der verteidigungspolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe im Bundestag, sagte: „Im Rahmen der europäischen Freizügigkeit könnten hier moderne Modelle entwickelt werden. Allerdings müsse bei jedem Soldaten des besondere Treueverhältnis gesichert sein.“
Diese Überlegungen sorgen aber für politischen Zündstoff. Aus dem deutschen Soldatengesetz ergibt sich dem Bericht der „Augsburger Allgemeinen“ ein besonderes Treueverhältnis zwischen Staat und Solden, als dessen Voraussetzung die deutsche Staatsbürgerschaft des Soldaten gilt.
Im Jahr 2011 wurde die allgemeine Wehrpflicht ausgesetzt, seitdem sind die Streitkräfte von mehr als 200.000 auf aktuell 178.000 Soldaten geschrumpft. Die Bundeswehr muss sich, wie andere Arbeitgeber, um Nachwuchs werben.
Quelle: n-tv, AFP