Die israelische Armee hat rund zwei Monate nach Beginn der Waffenruhe im Gazastreifen wieder massive Angriffe auf die islamistische Terrororganisation Hamas im Küstengebiet aufgenommen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Israel Katz hätten die Streitkräfte angewiesen, „mit Wucht“ gegen die Hamas vorzugehen, gab die Armee in der vergangenen Nacht bekannt. Aktuell würden im gesamten Gazastreifen umfangreiche Angriffe gegen die Hamas durchgeführt, teilte das Militär mit. Es handelt sich dabei um die schwersten Luftangriffe im Gazastreifen durch Israel seit Inkrafttreten der Waffenruhe. Das von der Hamas kontrollierte Medienbüro meldete am Dienstagmorgen (18.03.) mehr als 322 vermisste und getötete Palästinenser. Ein Beamter der von Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bezifferte die Zahl der Toten auf mindestens 250, weitere Opfer seien unter den Trümmern begraben, heißt es. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig zunächst überprüfen.

Die Hamas erklärte, dass Netanjahu und seine „extremistische Regierung“ beschlossen hätten, das Waffenruhe-Abkommen „zu brechen“, heiß es in einer Erklärung der Terrororganisation. Damit riskiere Israel das Leben der Geiseln. Man forderte die Vermittler Ägypten, Katar und die USA auf, Israel „für den Bruch“ des Abkommens zur Verantwortung zu ziehen.

Medienberichten zufolge wurde die US-Regierung von Donald Trump über die Luftangriffe vorab informiert. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, sagte dem Sender Fox News, dass Israel sich mit den Angriffen auf die Regierung von US-Präsident Trump und dem Weißen Haus „beraten“.

Im Januar wurde eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, eine zunächst sechswöchige Waffenruhe, vereinbart. Bisher haben sich beide Seiten nicht auf eine Fortsetzung für die Verlängerung einigen.

Quelle: ZDF