Nach der schlimmen Amoktat in Örebro plant die schwedische Regierung nun, das Waffenrecht zu verschärfen. Der Zugang zu halb automatischen Waffen soll streng begrenzt werden, kündigte die Regierung an. Der mutmaßliche Täter hatte wohl mehrere seiner eigenen, zugelassenen Gewehre benutzt. In einer Erklärung heißt es: „Der schreckliche gewalttätige Angriff in Örebro wirft mehrere zentrale Fragen zum Waffenrecht auf.“
Ein entsprechender Gesetzentwurf, der das Waffenrecht ändern soll, wird ins Parlament eingebracht werden, kündigte die Minderheitsregierung von Ministerpräsident Ulf Kristersson an. Um die Vorlage durchs Parlament zu bringen, sei schon eine entsprechende Einigung mit den rechtspopulistischen Schwedendemokraten erzielt worden. Die Überprüfung von Personen, die eine Genehmigung zum Besitz halb automatischer Waffen beantragt haben, soll verschärft werden. Zivilisten sollen sie nur in Ausnahmefällen besitzen dürfen. Außerdem soll dem Vorschlag nach aus dem Waffengesetz künftig klar hervorgehen, was genau beim Antrag auf eine Waffenbesitzerlaubnis überprüft werden soll. Die Regierung schlägt in ihrer Mitteilung Faktoren wie Alter, eventuelle Gesetzesverstöße sowie „gewisse medizinische Umstände“ vor.
Die schwedischen Sozialdemokraten, die die größte Oppositionspartei im Land ist, begrüßten diesen Schritt. Sie forderten aber weitere Überprüfungen und Kontrollen. Die schwedische Polizei äußerte bisher nicht dazu, welche Art bei dem Angriff verwendet wurde, sondern man sagte nur, dass drei auf dem mutmaßlichen Mörder zugelassene Gewehre in der Nähe seiner Leiche gefunden wurden.
Am vergangenen Dienstag (04.02.) hatte ein Mann in Örebro in einer Schule für junge Erwachsene das Feuer eröffnet und 10 Menschen getötet. Mehrere der Opfer hatten ausländische Wurzeln. Unter den Toten ist auch der Täter. Die Polizei teilte mit, dass er sich nach der Schießerei das Leben genommen hatte.
Quelle: SPIEGEL