Die Weltuntergangsuhr ist so nah an Mitternacht wie nie zuvor. Sie ist um eine Sekunde vorgerückt. Die Macher der Wissenschaftspublikation „Bulletin of the Atomic Scientists“, die mit der symbolischen Uhr auf die Gefahren für die Menschheit hinweisen, stellten den Zeiger auf 89 Sekunden vor Mitternacht.

In der 78-jährigen Geschichte der „Doomsday-Clock“ ist der Zeiger noch nie so weit vorgerückt. Das „Bulletin of the Atomic Scientists“ bezeichnete das Vorrücken des Sekundenzeigers als Alarmsignal, dass sich „die Welt auf einem Kurs des beispiellosen Risikos“ befindet. Diesen Kurs weiterzuverfolgen, sei „eine Form des Wahnsinns.“ Als globale Gefahren bezeichneten die Wissenschaftler Atomwaffen, die Klimakrise, die Künstliche Intelligenz (KI), Infektionskrankheiten sowie die Konflikte auf der ganzen Welt. Als Hauptverantwortliche dafür, „die Welt vom Abgrund zurückzuziehen“, benannten sie die USA, China und Russland.

Der ehemalige Präsident von Kolumbien und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos sagte bei einer Pressekonferenz zur „Doomsday-Clock“ in der US-Hauptstadt Washington, mit 89 Sekunden vor Mitternacht stehe die Uhr „näher an der Katastrophe als in jedem anderen Moment der Geschichte.“ Er bezeichnete die von US-Präsident Donald Trump getroffenen Entscheidungen zum Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen sowie aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Rückschläge für den Planeten. Doch Santos begrüßte es aber auch, dass Trump mit Russland und China diplomatische Auswege aus Konflikten finden wolle.

Er nahm in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Gruppierung The Elders an dem Pressetermin zur „Doomsday-Clock“ teil. Die Gruppe setzt sich für den Weltfrieden ein, sie wurde vom ehemaligen Präsidenten Südafrikas und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela gegründet.

Quelle: Stern