Der Immobilienunternehmer und Gründer des insolventen Unternehmen Signa René Benko ist festgenommen worden. Der Unternehmer ist in seiner Villa in Innsbruck festgenommen worden, berichtet der SPIEGEL. Unter anderem wird gegen den 47-Jährigen wegen Betrugs und mehrerer Insolvenzdelikte ermittelt. Die Signa und ihre wichtigen Unterfirmen sind im Jahr 2023 nacheinander pleitegegangen. Gläubiger wollen Milliarden an Euro zurück. Als Erstes hatte die „Kronen Zeitung“ darüber berichtet.
Die österreichische Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) führt in ihrer Festnahmeanordnung an, dass Benko an der Insolvenzmasse vorbei gewirtschaftet habe. Er soll eine Rechnung gefälscht haben und Vermögen zu verheimlichen und dem Zugriff von Behörden, Masseverwaltern und Gläubigern zu entziehen. Außerdem soll Benko womöglich Taten verdunkelt haben, wie nachträglich eine Rechnung hergestellt und damit Beweismittel gefälscht haben. Aus diesen Gründen sei die Haft angeordnet worden. Morgen (24.01.) soll eine Haftprüfung erfolgen. Der Anwalt von René Benko bestätigte die Verhaftung. Über eine U-Haft muss ein Gericht innerhalb von 48 Stunden entscheiden. Für so eine Haft müssen aber auch Grüne nachgewiesen werden, wie etwa Flucht- oder Verdunkelungsgefahr oder die Gefahr, dass weitere Straftaten begangen werden.
Die Ermittler des WKStA werfen Benko „faktischer Machthaber und wirtschaftlich Berechtigter der Laura Privatstiftung“ zu sein. Dort wird ein großes Vermögen vermutet, was er sich aus der Signa gespeist haben soll. Er soll seinen Einfluss auf die Laura Stiftung bei seiner persönlichen Insolvenz verheimlicht haben, somit Vermögenswerte verschleiert und dem Zugriff entzogen haben.
Das Immobilienimperium von René Benko ist Anfang 2024 zusammengebrochen. Es bestand aus einem komplexen Netz aus rund 1.000 Firmen. Es wird schon in mehreren Ländern gegen ihn ermittelt. Der Sturz der Unternehmen hatte in der Branche eine Schockwelle ausgelöst. Viele Investoren fordern jetzt ihr Geld zurück, auch von Benko persönlich.
Quelle: SPIEGEL
