Intel-Chef Pat Gelsinger hat überraschend seinen Rücktritt bekanntgegeben. Er hat sein Amt beim strauchelnden Chip-Hersteller aufgegeben und geht in Ruhestand, teilte das Unternehmen am Montag (02.12.) mit. Übergangsweise werden Finanzchef David Zinsner und die Managerin Michelle Johnson die Aufgaben übernehmen.
Der Verwaltungsrat von Intel hat jetzt eine Findungskommission ins Leben gerufen, die einen Nachfolger für Gelsinger finden soll. Man erhofft sich mit einem neuen Chef einen frischen Wind im Unternehmen und dass weitere Anleger einsteigen werden. Die Aktien zogen im vorbörslichen Geschäft der Wall Street um sechs Prozent an.
Seit Längerem hat Intel Probleme. Grund ist eine Serie von Fehlentscheidungen, die teilweise sogar noch in die Zeit vor Gelsingers Aufstieg an die Konzernspitze 2021 zurückreichen. So hat man den Boom bei Künstlicher Intelligenz (KI) verschlafen. Intel fehlt es zudem an konkurrenzfähigen Produkten für diese rechenintensiven Anwendungen.
Weiter produzierte man unter Gelsinger das zukunftsträchtig betrachtete Halbleiter-Geschäft und das trotz milliardenschwerer Investitionen. Man schrieb nur Verluste. Unter Gelsinger wurde auch ein milliardenschweres Sparprogramm angekündigt, dem unter anderem der Bau einer Chipfabrik in Magdeburg zum Opfer fiel. Im November musste Intel dann nach 25 Jahren seinen Platz beim Dow Jones für Nvidia räumen, der aktuell Weltmarktführer bei KI-Spezialprozessoren ist.
Quelle: ZDF