Die Plattform X, früher Twitter, ist nach Einschätzung der US-Investmentfirma Fidelity nur noch rund 9,4 Milliarden US-Dollar wert. Vor zwei Jahren kaufte der Unternehmer Elon Musk die Plattform für 44 Milliarden Dollar. Das bedeutet, dass die Plattform einen Werteverlust von rund 79 Prozent erlitten hatte.

Fidelity schätzt den Wert der eigenen Firmenanteile an X in einer kürzlich veröffentlichten Einschätzung auf 4,18 Millionen Dollar. Ursprünglich bezahlten sie rund 19,6 Millionen Dollar. Schon in den ersten Monaten nach der Übernahme durch Musk korrigierte die US-Investmentfirma den Wert der eigenen Anteile stark herab. Auch seitdem fällt die Einschätzung des US-Unternehmens kontinuierlich, wenn auch langsamer als in der Anfangszeit nach der Übernahme. Im Mai 2023 ging Fidelity zum Beispiel von einem Firmenwert von 15 Milliarden Dollar aus, Ende Juli dieses Jahres waren es nur noch 5,6 Milliarden Dollar.

Grund für die schlechte finanzielle Lage bei X ist unter anderem die Abwanderung einiger Werbekunden. Laut Elon Musk haben sich die Anzeigenerlöse seit der Übernahme in etwa halbiert. Die Plattform ist inzwischen vor Gericht gezogen und Musk behauptet, dass es einen „koordinierten Boykott“ der Werbekunden gegen seine Plattform gäbe.

Musk hatte im März 2023 selbst erklärt, dass das Unternehmen noch 20 Milliarden Dollar wert sei. Also weniger als die Hälfte des Kaufpreises. Damals schrieb er in einer internen Mail, dass die Kommunikationsplattform ihn derart in finanzielle Schwierigkeiten gebracht hat, dass sie zeitweise vor der Pleite gestanden hat.

Zuletzt war X in Brasilien in den Schlagzeilen. Dort geht es um einen Rechtsstreit zwischen der Plattform und der brasilianischen Regierung. Das Land hatte die Plattform Ende August landesweit abgeschaltet, da X sich weigerte, die Konten von mehreren rechtsgerichteten Aktivisten nicht sperren zu wollen und die Strafe, die man bekommen hatte, nicht bezahlt hatte. Der Oberste Gerichtshof Brasiliens hatte die Sperre von X im Land vor einigen Tagen nochmal bestätigt. Die Plattform dürfe erst wieder online gehen, wenn sie die Strafe in Höhe von rund 1,65 Millionen Euro zahle. Eine Strafsumme von rund 3 Millionen Euro wurde schon von den Bankkonten der Konzerne X und Starlink eingezogen.

Quelle: n-