Rund 47 Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Gesundheit, Landwirtschaft, Menschenrechte und Soziales protestieren gegen Hetze auf der Plattform X eine Woche lang wollen sie dort ihre Follower in einer „eXit-Woche“ mit dem Hashtag #ByeByeElon über das Thema Hassrede informieren. Danach wollen sie ihre Aktivitäten in dem von Besitzer Elon Musk umbenannten Twitter einstellen. Damit wollen Terre de hommes, Germanwatch, die Kindernothilfe und andere anlässlich des heutigen internationalen Tags für die Bekämpfung von Hetze „ein Zeichen für eine demokratische und respektvolle Debattenkultur setzen“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.
Die Organisationen wollen ihre Konten nicht komplett löschen, sondern stilllegen. Sonst besteht die Gefahr, dass die Accounts gekapert werden könnten. Einige der Organisationen haben ihre X-Accounts schon in den letzten Monaten stillgelegt oder ihre Aktivität bewusst heruntergefahren. Sie werden dann nur wieder auf X aktiv, wenn sich die dortige Moderationspraxis und Debattenkultur wieder an demokratische Regeln ausgerichtet seien, wie es ausdrücken.
Seit Übernahme durch den Milliardär Musk hat sich X zu einer gewaltvollen, diskriminierenden und desinformierenden Plattform entwickelt. Musk setzte die Moderation mit Zensur gleich und habe diese auch bewusst deutlich zurückgefahren. Konten, die wegen der Verbreitung von extremistischen Inhalten gesperrt waren, wurden wieder entsperrt. Hass, Hetze, Desinformation und Aufrufe zur Gewalt sind auf X zum Standard geworden.
Die Initiative ByeByeElon bezieht sich auf eine Umfrage aus dem Februar 2024, in der die Befragten angegeben hatten, Hass im Internet schon wahrgenommen zu haben. Etwa jeder Achte sei schon selbst davon betroffen gewesen.
Der Internationale Tag für die Bekämpfung von Hetze geht auf einen Aktionsplan der Vereinten Nationen (UN) zur Bekämpfung von Hetze zurück, den sie im Juni 2019 vorgestellt hatte. Zum ersten Mal fand dieser Tag im Jahr 2022 statt.
Quelle: Heise