Für den Spitzenkandidaten der AfD für die Europawahl, Maximilian Krah, gibt es eigentlich ein Auftrittsverbot nach seinen ganzen Skandalen. Doch er trat gestern (29.05.), wie die „Bild“ berichtete, in einem Einkaufszentrum in Dresden auf.

Krah hatte einen Wahlstand der AfD besucht. Parteikreise haben dem Nachrichtenmagazin SPIEGEL den unerlaubten Auftritt bestätigt. Die Partei erfuhr erst durch den „Bild“-Bericht, dass Krah gegen sein Auftrittsverbot verstößt. Ein Sprecher der AfD-Bundesvorsitzenden Alice Weidel sagte dem SPIEGEL, dass die Vorsitzende nicht den Vorfall kommentieren wollen. Letzte Woche hatte sich Krah erst nach einem Urteil des Parteivorstands gebeugt und seinen Rückzug aus dem Bundesvorstand der Partei angekündigt. Zudem hat die Partei gegen ihn ein Auftrittsverbot verhängt. Dieses gilt für alle Wahlkampfveranstaltungen der AfD und für andere Veranstaltungen der Bundespartei. Also auch der in Dresden.

Gegenüber der „Bild“ erklärte Krah, dass er keinen Wahlkampf betrieben habe, sondern am Stand nur Plakate geklebt habe. „Mit der Ortsgruppe ohne Presse Plakate zu kleben ist kein Wahlkampfauftritt. Das ist Basisarbeit“, sagte er.

In der AfD gilt Krah immer als problematischer. Er gilt schon lange als Vertreter des rechten Flügels der Partei, die immer wieder für EU-feindliche und völkisch-nationalistische Thesen sowie Aussagen zu Geschlechterrollen für Empörung sorgen. Die EU beschimpfte Krah als „Irrenhaus“. Er soll auch Schmiergelder aus Russland angenommen haben. Inzwischen gehen andere rechte Parteien in Europa auf Distanz zur AfD. So wurde die Partei aus der Fraktion der Rechtspopulisten im Europaparlament ausgeschlossen, nachdem Krah in einem Interview die SS verharmlost hatte.

Quelle: SPIEGEL