Die Mutter des verstorbenen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny hat nach tagelangem Warten endlich die Leiche sehen können. Sie habe den Körper ihres Sohnes in der Leichenhalle sehen können, aber sie wurde ihr nicht ausgehändigt, teilte Ludmilla Nawalnaja in einem Video mit.
In dem Video fordert Nawalnaja, dass ihr der Leichnam ausgehändigt wird, damit sie ihren Sohn beerdigen kann. Sie warf den russischen Behörden vor, sie zu „erpressen“, um eine „geheime“ Bestattung zu erzwingen. Bei einem Gericht in Salechard hatte Nawalnaja zuletzt eine Klage gegen die Weigerung der Behörden eingereicht, um den Leichnam für die Beerdigung freizugeben, meldete die Nachrichtenagentur Tass gestern (21.02.). Das Gericht in der sibirischen Stadt will sich damit erst in eineinhalb Wochen beschäftigen.
Die Ermittler drohten ihr, dass sie mit der Leiche ihres Sohnes etwas anstellen würden, wenn sie nicht einem heimlichen Begräbnis zustimmen werde. Sie habe sich deswegen an die Öffentlichkeit gewandt, weil die Angehörigen, aber auch die Anhänger die Möglichkeit bekommen sollen, sich von Alexej Nawalny verabschieden zu können.
Nawalnaja wurde auch über die Todesursache ihres Sohnes informiert. Sie nannte dieser aber nicht. Die Sprecherin von Nawalny, Kira Jarmysch, schreibt auf X, dass kurz nach der Veröffentlichung des Videos der Mutter die medizinische Expertise angeblich einen natürlichen Tod feststellte.
Der 47-jährige Kreml-Kritiker ist vergangene Woche, Freitag (16.02.) in einem Straflager in Russland gestorben. Seither versuche die Mutter, die Leiche zu bekommen.
Quelle: ZDF