Zwei Monate nach dem Insolvenzantrag des Zahlungsdienstleisters Wirecard hat das Amtsgericht München das Insolvenzverfahren eröffnet. Erste Amtshandlung des nun bestellten Insolvenzverwalters war die Kündigung für 730 Mitarbeiter zu überbringen. Auch die Verträge der Vorstände werden aufgelöst.

Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens endet auch die Zeit, in der die Bundesagentur für Arbeit das Insolvenzgeld für die Mitarbeiter zahlt. Der Insolvenzverwalter Michael Jaffé teilte mit, dass Wirecard nicht genug Liquidität habe und eine „enorme Cash-Burn-Rate“ habe. Das Unternehmen habe Ressourcen für das vermeintliche Wachstum aufgebaut und mit zahlreichen Zukäufen „erhebliche Überkapazitäten geschaffen“.

Es sei zwar gelungen, das laufende Geschäft zu stabilisieren und die Basis für eine weitere Fortführung zu schaffen, dennoch seien „tiefgreifende Einschritte erforderlich“, um das Kerngeschäft fortzuführen und die Gesellschaft für einen möglichen Verkauf vorzubereiten. Deswegen haben 730 Mitarbeiter die Kündigung erhalten. Die restlichen 570 sollen am Standort Aschheim beschäftigt bleiben, darunter 220 der nicht insolventen Wirecard Bank AG. Auch Mietverträge und die Vorstandsverträge werden gekündigt.

Quelle: heise.de