In einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für das Krisenmanagement in der Coronavirus-Pandemie gelobt. „Angela Merkel führt Deutschland gerade sehr stark durch die Krise“, sagte er. Sowohl im Bundeskabinett als auch im Zusammenspiel mit den Regierungschefs der Länder sei „hervorragende Teamarbeit“. Das sei direkt auf die „strategische Führung“ Merkels zurückzuführen.
Nach Angaben von Seehofer wird hinter den Kulissen über eine fünfte Amtszeit von Merkel diskutiert. „Ich kann nicht bestreiten, dass ich den Gedanken in letzter Zeit öfter gehört habe.“ Merkel hatte im Oktober 2018 ihren Rückzug nach der Bundestagswahl 2021 angekündigt. Den CDU-Vorsitz hatte sie Ende 2018 abgegeben.
Der CSU-Politiker äußerte sich in dem Interview auch darüber, wieso er sich öffentlich nicht über die Corona-Krise sich äußert. Er sagte: „Ich nutze ein Fernsehstudio nicht als mein Wohnzimmer. Ich trete nur dann auf, wenn ich was zu sagen habe.“ Die Opposition, vor allem Liberale und Grüne, haben zuletzt erklärt, dass sie eine öffentliche Stellungnahme des Innenministers vermissen.
Seehofer hat sich auch für eine Wiederaufnahme der Fußball-Bundesliga im Mai ausgesprochen. Er fordere aber strenge Auflagen wegen der Pandemie. „Ich finde den Zeitplan der DFL plausibel und unterstütze einen Neustart im Mai“, sagte er, der auch Sportminister ist. Er verlangte im Falle eines positiven Tests strikte Auflagen. „Wenn es einen Corona-Fall in einer Mannschafft oder bei der Mannschaftsbetreuung gibt, dann müssen der gesamte Club und gegebenfalls auch die Mannschaft, gegen die man zuletzt gespielt hat, zwei Wochen lang in Quarantäne“, sagte er.