Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will Angestellten ein gesetzliches Recht auf Homeoffice ermöglichen. Doch die Arbeitgeber lehnen diesen Vorschlag ab. „Politische Ladenhüter aus der Zeit vor dem größten Wirtschaftsrückgang seit vielen Jahrzehnten aufzuwärmen, wirkt etwas aus der Zeit gefallen“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter dem „Handelsblatt“. „Wir brauchen ein Belastungsmoratorium statt weiterer Vorgaben, die Wachstum und Flexibilität beschränken.“
Es sein im Interesse von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gleichermaßen, mobiles Arbeiten dort einzusetzen, wo es möglich und sinnvoll sei, so Kampeter. „Dabei müssen betriebliche Belange und die Wünsche der Kunden eine zentrale Rolle spielen. Mit Homeoffice allein kann die Wirtschaft nicht am Laufen gehalten werden.“
Bundesarbeitsminister Heil sagte in der „Bild am Sonntag“: „Ich arbeite an einem neuen Gesetz für ein Recht auf Homeoffice, das ich bis Herbst vorlegen werde. Jeder, der möchte und bei dem es der Arbeitsplatz zulässt, soll im Homeoffice arbeiten können – auch wenn die Corona-Pandemie wieder vorbei ist.“ Weiter sagte er: „Man darf entweder komplett auf Homeoffice umsteigen oder auch nur für ein oder zwei Tage die Woche.“
Nach ersten Schätzungen sei die Zahl der Arbeitnehmer im Homeoffice während des Coronavirus von 12 auf 25 Prozent aller Beschäftigten gestiegen. Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) pries auch die Vorzüge des Homeoffice an. Doch man brauche auch das Recht auf schnelles Internet, sollte man von Zuhause aus Arbeiten.