Das türkische Parlament hat der Entsendung von Truppen nach Libyen zugestimmt. Eine Mehrheit von 325 Abgeordneten haben in einer Sondersitzung dafür gestimmt. Damit will man der von Ankara anerkannten Regierung in Tripolis gegen den abtrünnigen General Chalifa Haftar helfen.
Damit begibt sich die Türkei, nachdem sie schon drei Mal in Syrien einmarschiert sind, in ihr nächstes außenpolitisches Abenteuer. Der Türkei geht es dabei um Einfluss in der Region, aber auch um die Erdgasvorkommen im Mittelmeer.
Seit dem Sturz des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht in dem Land ein Bürgerkriegschaos. Haftar kontrolliert mit seiner selbst ernannten Libyschen Nationalarmee (LNA) Gebiete im Osten des Landes, will aber die ganze Macht im Land. Im letzten Jahr begann er seinen Angriff auf Tripolis, wo die Sarradsch-Regierung sitzt. Diese wird von lokalen Milizen unterstützt, die aber ihre Macht über die Hauptstadt hinaus nicht ausbauen konnten.
Die Regierung in Tripolis wird von der Türkei, Katar und Italien unterstützt. Hingegen wird Haftar von Russland, Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt. Es gibt zudem Vorwürfe gegen Frankreich, dass sie angeblich auch den General unterstützen.