Nach fast 40 Jahren ist Schluss. Deutschlands ältester privater Regionalsender Rhein-Neckar-Fernsehen (RNF) stellt seinen Sendebetrieb ein. Vorher hatte der Sender Insolvenz anmelden müssen.
Zur vierten Insolvenz ist es gekommen, weil der geschäftsführende Gesellschafter Joachim Schulz am 6. November gestorben ist. Der 68-jährige Unternehmer hatte den Sender erst vor gut einem Jahr in sein Portfolio mehrerer Unternehmen integriert und damit auch die volle Verantwortung für die wirtschaftliche Entwicklung des Senders übernommen. In dieser Zeit habe er aber keine Vertretungsstrukturen gepflegt oder Vollmachten erteilt, heißt es nun vom Betriebsrat. Nach seinem Tod war der RNF führungslos. So wurde dann am 1. Dezember ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet, weil es auch keine Aussicht auf eine schnelle Bestellung eines Not-Geschäftsführers gegeben hat.
Erst am vergangenen Mittwoch (17.12.) thematisierte man dieses Thema in der eigenen Nachrichtensendung „RNF Life“. „Es ist so gut wie kein Geld vorhanden„, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Tobias Wahl, verwies aber auf einen möglichen Investor, der „ernsthaft und glaubwürdig“ Interesse zeigte. Doch jetzt heißt es, dass es zu einer Zwischenfinanzierung und damit auch zu einer langfristigen Lösung gekommen ist. Zusätzliche finanzielle Mittel bleiben aus, sodass der Sendebetrieb des RNF nicht fortgesetzt werden kann. Davon sind 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. Dennoch will man weiterkämpfen, heißt es vom Team, und es werden weitere Schritte überprüft. Ob es aber wirklich zu einer Rettung des Senders kommen wird, ist noch fraglich.
Das RNF startete 1986 als Regionalfenster, damals für RTL, was es bis 2017 war. Danach war der Sender, der schon 1996 auf einem eigenen 24-Stunden-Sender sendete, eigenständig und musste schon vorher drei Insolvenzen überstehen, was auch immer wieder große Veränderungen bedeutete. Im kommenden Jahr hätte der RNF seinen 40. Geburtstag gefeiert.
Quelle: DWDL, Wikipedia



