Die EU verdächtigt Google, seine KI rechtswidrig mit Online-Inhalten Dritter gefüttert zu haben. Die zuständige Europäische Kommission leitet daher eine Untersuchung wegen möglicher Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht ein.

Genauer gesagt wirft die EU dem Tech-Konzern vor, für KI-Inhalte die Daten von Dritten zu nutzen, ohne den Inhabern der Webseiten „eine angemessene Vergütung zu zahlen und ohne ihnen die Möglichkeit zu geben, eine solche Nutzung ihrer Inhalte abzulehnen„. Die Kommission prüft nun, ob Google Verlagen und Urhebern von Inhalten wohl unfaire Bedingungen auferlege und gleichzeitig konkurrierende Entwickler von KI-Modellen benachteiligt habe, teilte Teresa Ribera, die Vizekommissionspräsidentin, mit. Sie sagte: „Eine freie und demokratische Gesellschaft ist auf vielfältige Medien, offenen Informationszugang und eine lebendige Kreativlandschaft angewiesen.

Künstliche Intelligenz (KI) bringe bemerkenswerte Innovationen und viele Vorteile für Menschen und Unternehmen in ganz Europa, doch dieser Fortschritt dürfe nicht auf Kosten der Prinzipien gehen, die im Herzen der europäischen Gesellschaften stünden. Bei dem Verfahren geht es auch um den Markt von Google im Wettbewerb mit anderen KI-Anbietern, die ihre Modelle nicht mit YouTube-Videos füttern können. Eine Frist für die Ermittlungen gibt es nicht.

Bestätigten sich die Vorwürfe gegen Google, droht dem Konzern ein Bußgeld in Höhe von bis zu 10 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. Im September hatte die EU-Kommission in einem anderen Fall eine Strafe von fast 3 Milliarden Euro gegen Google verhängt, damals ging es um das Geschäft mit Werbung.

Quelle: ZDF, dpa, AFP