Die wichtigsten Volkswirtschaften der Welt haben trotz des Boykotts und Drohungen der USA eine Gipfelerklärung beim G20-Gipfel in Johannesburg abgegeben. Darin wurden etwa der Ausbau von erneuerbaren Energien, der Klimaschutz und der Abbau der Verschuldung armer Länder gefordert. Die südamerikanische Präsidentschaft wollte den Schwerpunkt auf Solidarität, Gleichheit und Nachhaltigkeit legen, die den Ländern der Südhalbkugel wichtig sind.
Cyril Ramaphosa, der Präsident Südafrikas, betonte als Gastgeber, dass er sich für die Wahrung der Integrität und des Ansehens des G20-Formats einsetzen wolle. Überschattet wurde der Gipfel auch durch das Ultimatum der Trump-Regierung an die Ukraine, bis Donnerstag (27.11.) einem Plan für den Kriegsende im Wesentlichen zuzustimmen.
Bundeskanzler Friedrich Merz mahnte, dass sich die G20-Staaten ihrer Verantwortung bewusst werden müssten, sowohl im Ukraine-Krieg als auch bei der multilateralen Zusammenarbeit. Nach dem Treffen, bei dem auch Japan, Kanada und Australien dabei waren, sagte der deutsche Kanzler stellvertretend für die Europäer: „Kriege können nicht beendet werden durch Großmächte über die Köpfe der beteiligten Länder hinweg.„
Ein Ende des russischen Angriffskrieges könne es nur geben, wenn die Ukraine uneingeschränkt zustimme. „Wir sind uns über den Grundsatz im Klaren, dass Grenzen nicht durch Gewalt verändert werden dürfen„, sagte Merz. Einen ersten Anlauf, einen eigenen Beitrag dazu zu leisten, unternehmen die Europäer heute (23.11.) in Genf. Ein Papier mit Änderungsvorschlägen zum Friedensplan haben die Europäer den USA nach Angaben von deutscher Seite schon übermittelt. Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt.
Der zweitägige Gipfel in Johannesburg wurde von der Weigerung der USA durch die Trump-Regierung überschattet. Der US-Präsident boykottierte den Gipfel, weil Südafrika angeblich systematisch gegen Weiße vorgeht, ohne Beweise vorzulegen. Aber auch andere Länder wie China, Mexiko, Saudi-Arabien und Argentinien waren beim G20-Gipfel nicht dabei. Sie waren mit keinen hohen Repräsentanten anwesend, haben aber beim Gipfel mitgearbeitet.
Quelle: ZDF, Reuters, dpa, AFP



