Für einen neuen Fonds zum Schutz des Regenwalds stellt Deutschland eine Milliarde Euro über den Zeitraum von 10 Jahren bereit. Das haben Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) und Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) auf der Weltklimakonferenz in Belém mitgeteilt. Beide Minister erklärten: „Es geht um den Schutz der tropischen Regenwälder, der Lunge unserer Welt.“ Die Zusage erfolgt für den „Tropical Forest Forever Facility“ (TFFF), einen innovativen Finanzierungsmechanismus zum Schutz tropischer Wälder.
Der Fonds belohnt Länder finanziell, die ihre Regenwälder erhalten. Die brasilianische Umweltministerin Marina Silva reagierte erfreut auf die Ankündigung. Deutschlands Zusage zeige, dass es sich beim TFFF um ein „sehr gut konzipiertes, sehr gut strukturiertes Instrument“ für den Klimaschutz handele, sagte sie auf der Klimakonferenz. Brasilien Staatspräsident Lula da Silva hatte den Schutzfonds TFFF beim Klimagipfel im Vorfeld der UN-Klimakonferenz in Belém gestartet.
Der TFFF funktioniert wie ein traditioneller Investmentfonds mit Renditen zwischen 4 und 5,5 Prozent, wobei ein Teil der Erträge an Regenwaldländer fließt. Diese bekommen vier Dollar pro Hektar geschützter Vegetation. Länder, die ihre Wälder erhalten, sollen nach dem neuartigen Modell belohnt werden. Umgekehrt sollen sie für jeden zerstörten Hektar Wald Strafe zahlen. Dies soll mit Satellitenbildern überprüft werden.
Für den Fonds werden insgesamt 125 Milliarden Dollar angestrebt. Jedes Jahr könnte der Fonds mit diesem angestrebten Volumen nach einiger Anlaufzeit rund 4 Milliarden US-Dollar ausschütten. Das strebt die brasilianische Regierung an. Brasilien selbst hat bereits eine Milliarde Dollar zugesagt, auch Indonesien. Norwegen kündigte an, über 10 Jahre 3 Milliarden US-Dollar in den Fonds einzuzahlen. Portugal will eine Million Euro mobilisieren.
Bisher hat der Fonds 47 politische Unterstützer, darunter neben Deutschland auch Großbritannien, China, Frankreich und die EU.
Wie viel Deutschland genau geben wird, wurde mit Spannung erwartet. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nannte bei seinem Kurzbesuch bei der UN-Weltklimakonferenz nur eine „namenhafte Summe„, ohne konkreter zu werden.
Quelle: ZDF, dpa, AFP, Reuters



