Kurz bevor die Weltklimakonferenz in Brasilien startet, haben sich die EU-Umweltminister auf ein Klimaziel für 2040 verständigen können. Doch sie haben es noch in den letzten Minuten abgeschwächt. Die am frühen Mittwochmorgen (05.11.) in Brüssel nach mehr als 18-stündigen Beratungen erzielte Einigung sieht vor, dass der Ausstoß von Treibhausgasen um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken soll.

Wie das ZDF berichtet, sollen davon bis zu 5 Prozentpunkte durch den Kauf von Klimagutschriften in Drittstaaten eingespart werden können.

Damit müsste die Europäische Union ihre Emissionen faktisch nur um 85 Prozent verringern. Zudem wird der Start des Emissionshandels für die Bereiche Verkehr und Gebäude um ein Jahr auf 2028 verschoben werden, da einige Länder Bedenken wegen steigender Benzin- und Heizkosten hatten. Die Ministerrunde kam am Vormittag wieder zusammen, um die Einigung formell zu beschließen.

Länder wie Polen und Ungarn hatten Widerstand signalisiert, aber die beiden Länder können nicht blockieren. Es war die Unterstützung von mindestens 15 Mitgliedstaaten erforderlich.

Eigentlich hatte die EU-Kommission eine Emissionssenkung um 90 Prozent bei einem Anteil von maximal 3 Prozent an Zertifikaten aus Drittstaaten vorgeschlagen. Die Abschwächung des Klimaziels geht auf Bedenken einiger Länder zurück, dass höhere Investitionen in Klimaschutz, Wirtschaft und Verbraucher überfordern. Es gibt zudem wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine neue Prioritäten wie den Hochlauf der Verteidigungsausgaben.

Quelle: ZDF, AFP, Reuters