In England hat es einen Angriff auf mehrere Menschen in einem Zug in der Nähe der Stadt Huntingdon gegeben. Es gebe keine Hinweise auf einen möglichen Terrorangriff, teilte der Superintendent John Loveless von der British Transport Police mit. Die Ermittlungen am Tatort sind aber noch nicht abgeschlossen.

Zehn Menschen sind ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte die britische Bahnpolizei mit. Neun von ihnen schwebten demnach in Lebensgefahr. Zwei Verdächtige sind nach dem Vorfall in der ostenglischen Stadt Cambridgeshire festgenommen worden. Viele Straßen rund um den Bahnhof Huntingdon sind den Angaben zufolge gesperrt, Zelte der Spurensicherung wurden aufgebaut. Die Anti-Terror-Polizei unterstütze die Ermittlungen, erklärte die Bahnpolizei. Der Zug war in der Nacht zum Sonntag (02.11.) in der Stadt Huntingdon gestoppt worden. Bewaffnete Polizisten waren im Einsatz, Dutzende Rettungsfahrzeuge waren vor Ort. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP hat gesehen, wie die Menschen in Rettungsdecken weggeführt wurden.

Welche Tatwaffe verwendet wurde, ist bisher noch unklar. Zeugen sprechen Medienberichten zufolge von dramatischen Szenen. Ein Zeuge sagte, der Zeitung „The Times“, dass ein Mann mit einem großen Messer und „überall Blut“ war. Bahnreisende hätten sich in den Toiletten eingeschlossen.

Der Bahnbetreiber London North Eastern Railway (LNER) erklärte, dass auf seinem gesamten Streckennetz wegen des Einsatzes der Verkehr eingestellt wurde. Huntingdon liegt in der Grafschaft Cambridgeshire rund 100 Kilometer nördlich von London.

Der britische Premierminister Kier Starmer sprach auf Social Media von einem „schrecklichen“ und „zutiefst beunruhigenden“ Vorfall. Weiter schrieb er: „Meine Gedanken sind bei allen Betroffenen, und mein Dank gilt den Rettungskräften für ihren Einsatz.

Nach Angaben der Regierung hat die Zahl der Messergewalt in England und Wales seit dem Jahr 2011 stetig zugenommen. Starmer sprach in diesem Zusammenhang von einer „nationalen Krise„. Im Rahmen der Bemühungen seiner Regierung, die Messerkriminalität innerhalb von 10 Jahren zu halbieren, wurden in England und Wales nach Angaben des Innenministeriums in London fast 60.000 Messer „beschlagnahmt oder abgegeben„.

Quelle: ZDF, dpa, AFP