Der österreichische Investor René Benko ist wegen Schädigung seiner Gläubiger zu einer Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Der 48-Jährige habe durch eine Schenkung in Höhe von 300.000 Euro an seine Mutter Vermögen beiseitegeschafft, urteilte ein Schöffensenat des Landgerichts Innsbruck am Mittwoch (15.10.). Im Fall einer Mietkostenvorauszahlung von 360.000 Euro wurde Benko freigesprochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

In dem Fall musste sich Benko wegen seiner Insolvenz als Einzelunternehmer verantworten. Die Anklage ist nur ein Strang von insgesamt 14 Verfahren, in denen allein die österreichische Justiz meistens wegen schweren Betrugs und Untreue ermittelt.

Das Verfahren gilt als Auftakt einer möglichen Prozess-Serie rund um die größte Pleite der jüngeren Geschichte der Republik Österreich. Im Herbst 2023 ist die Benkos Firma Signa, die aus mehr als 1.130 Gesellschaften bestand, pleitegegangen. Steigende Zinsen und eigene Fehler hatten das Geschäftsmodell untergraben. Die Gesamtforderungen der Gläubiger an die Signa-Holding und ihre Einzelgesellschaften liegen im Milliarden-Euro-Bereich.

In Deutschland hatte Benko auch unter anderem mit dem Kauf der Warenhauskonzerne Kaufhof und Karstadt Schlagzeilen gemacht. Der Einstieg in den stationären Handel gilt im Rückblick als einer der belastenden Faktoren für das Geschäft von Signa.

Quelle: ZDF, dpa