Nintendo of America wird Medienberichten zufolge rund 200 Stellen im Kundenservice streichen. Das berichtet IGN. Grund dafür sei die Entscheidung, den Support auszulagern, um die Kosten zu senken und die Märkte und Nord- und Südamerika einheitlicher zu betreuen.

Die betroffenen Mitarbeitenden wurden schon im März 2025 über ihre Agenturen informiert, dass ihre Verträge schrittweise auslaufen. Eine direkte Kommunikation von Nintendo gab es nicht.

Laut dem IGN-Bericht müssen viele der betroffenen US-Mitarbeitenden aktuell sogar noch ihre Nachfolger einarbeiten, bevor sie dann das Unternehmen verlassen müssen. Neue Teams werden hauptsächlich in Brasilien, Argentinien und Nicaragua sitzen. Ursprünglich waren diese nur für die Erstanfragen zuständig, leiten aber nun zunehmend komplette Fälle weiter. Es gibt aber auch Bedenken, dass die Servicequalität kurzfristig sinken könnte, da Sprachbarrieren und Kommunikationsprobleme auftreten.

Einige Mitarbeitende berichteten zudem von einem Anstieg von unzufriedenen oder aggressiven Kunden, was die Situation verschärft hat.

Viele der entlassenen Mitarbeiter arbeiten seit vielen Jahren bei Nintendo, oft über zwei US-Agenturen, die für Aufgaben wie Betrugsprävention, Rückerstattungen, Reparaturen, Chat- und Telefonsupport zuständig waren. Einige kritisieren den Umgang von Nintendo. Andere beklagen die Unsicherheit auf dem aktuellen Arbeitsmarkt und die Konkurrenz durch generative KI im Kundenservice. Viele fühlen sich schlicht „betrogen und im Stich gelassen.

Nintendo of America reagierte auf die Vorwürfe gegenüber IGN mit folgendem Statement: „Die Behauptungen enthalten ungenaue Informationen. Wir sind sehr dankbar, über die Jahre mit talentierten Auftragnehmern gearbeitet zu haben. Wir entwickeln unser Supportmodell weiter und arbeiten mit externen Partnern zusammen, die tiefes Know-how in Nord- und Südamerika haben. So können wir unsere saisonalen Bedürfnisse besser skalieren. Unser oberstes Ziel bleibt, exzellenten Kundenservice zu bieten, und wir freuen uns über die weiterhin positive Kundenzufriedenheit.

Welche Punkte im Bericht von IGN laut Nintendo falsch seien, hat das Unternehmen jedoch offen gelassen.

Quelle: Nintendo-Connect, IGN