Ein Erdrutsch in der sudanesischen Region Darfur hat nach Angaben einer örtlichen Rebellengruppe ein ganzes Dorf begraben. Fast alle der mehr als 1.000 Einwohner seien bei dem „massiven und verheerenden Erdrutsch“ ums Leben gekommen, teilte die bewaffnete Gruppe Sudan Liberation Movement/Army (SLM/A) mit. Es habe nur ein Mensch überlebt.

Der Erdrutsch soll sich den Angaben zufolge schon am vergangenen Wochenende nach tagelangen Regenfällen in dem Dorf Tersin im Marra-Gebirge ereignet haben. Die Gruppe hat Fotos veröffentlicht, die Schlamm- und Geröllmassen in einer bewaldeten Hügellandschaft zeigen. Die Rebellen baten die Vereinten Nationen und Organisationen um Hilfe bei der Bergung der Menschen.

Die Angaben konnten bisher nicht unabhängig überprüft werden. Die Rebellengruppe kontrolliert das abgelegene Gebiet im Westen des Bürgerkriegslandes seit Jahren. In der Bergregion hatten den Rebellen zufolge viele Menschen Zuflucht vor dem Krieg gesucht. Das Gesundheitsministerium des Sudan hatte sich bisher dazu nicht geäußert.

Seit gut zwei Jahren tobt im Sudan ein schwerer Bürgerkrieg zwischen der Armee und der paramilitärischen Rebellengruppe Rapid Support Forces, die mittlerweile einen großen Teil Darfurs unter ihrer Kontrolle hat. Daneben sind in der Region auch andere Rebellengruppen aktiv, darunter auch das Sudan Liberation Movement/Army (SLM/A).

Quelle: ARD