Die Ukraine hat an ihrem Unabhängigkeitstag mehrere Ziele in Russland angegriffen. Nach russischen Angaben hat es Angriffe auf den russischen Ostseehafen Ust-Luga, die Stadt Sysran sowie auf ein Atomkraftwerk nahe Kursk gegeben. Insgesamt hat die russische Luftverteidigung den Abschuss von 95 ukrainischen Drohnen gemeldet.
Am Ostseehafen Ust-Luga ist nach russischen Behördenangaben in einer Ölraffinerie nach einem ukrainischen Drohnenangriff ein Feuer ausgebrochen. Über dem Hafen wurden 10 Drohnen abgeschossen, schrieb der Gouverneur des Leningrader Gebiets, Alexander Drosdenko, auf dem Messengerdienst Telegram.
Die Trümmerteile der Drohnen haben den Brand am „Novatek-Terminal“ ausgelöst. Novatek ist ein kremlnaher Öl- und Gasproduzent. Nach offiziellen Angaben sollen die Lagertanks nicht betroffen gewesen sein. In der Anlage werden unter anderem Benzin und Kerosin hergestellt. Flugbenzin braucht Russland für den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das Terminal an der Ostsee ist schon in der Vergangenheit attackiert worden.
Auch auf die Stadt Sysran, in der südlichen Region Samara, hat es nach russischen Angaben Angriffe gegeben. Dabei sei ein Industrieunternehmen attackiert worden, teilte der Regionalgouverneur Wjatscheslaw Fedorischtschew auf Telegram mit. Nach vorläufigen Informationen hat es keine Toten oder Verletzten gegeben. Auch in Sysran gibt es eine Ölraffinerie. In der an die Ukraine grenzenden Region Kursk ist infolge einer abgeschossenen Drohne ein Nebengebäude eines Atomkraftwerks in Brand geraten. Opfer hat es nicht gegeben, hat der Kraftwerksbetreiber mitgeteilt. Zur Sicherheit wurde die Atomanlage heruntergefahren.
Schon am Samstagabend (23.08.) hatte die russische Flugabwehr nach Behördenangaben eine Drohne auf dem Weg nach Moskau abgeschossen. Der Bürgermeister von Moskau, Sergei Sobjanin, sagte, dass die Trümmer der Drohne untersucht werden.
Von ukrainischer Seite gab es keine Äußerungen zu den Angriffen. Am Freitag (22.08.) hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verstärkt Gegenangriffe auf Russland angekündigt. Man müsse „Druck auf Russland“ machen, sagte Selenskyj.
Quelle: ARD
