Unter Vermittlung der USA haben Armenien und Aserbaidschan ein Friedensabkommen unterzeichnet. Das soll die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern nach vielen Jahren des Konflikts stärken.
Bei einer Zeremonie im Weißen Haus in Washington sagte US-Präsident Donald Trump an der Seite von Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew und Armeniens Ministerpräsident Nikol Paschinjan, die beiden verfeindeten Staaten hätten sich verpflichtet, diplomatische Beziehungen aufzunehmen und die territoriale Integrität des jeweils anderen zu respektieren. Weiter sagte er: „Wir haben es endlich geschafft, Frieden zu schließen. Die Länder Armenien und Aserbaidschan verpflichten sich, alle Kämpfe für immer einzustellen.„
Das Abkommen sichert den USA außerdem auch noch exklusive Rechte für einen strategischen Transitkorridor, die „Trump Route for International Peace and Prosperity“ (TRIPP), durch den Süden des Kaukasus. Nach US-Angaben soll der Korridor den Export von Energie und anderen Rohstoffen erleichtern. Die USA hätten zudem mit beiden Ländern separate Vereinbarungen zur Ausweitung der Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Handel und Technologie unterzeichnet, sagte der US-Präsident.
Die Idee dieser Route, die jetzt Trumps Namen trägt, ist nicht neu. Seit Jahren setzt sich Aserbaidschan für die Realisierung des Sangesur-Korridors ein. Der Landstreifen im südlichen Kaukasus führt durch armenisches Staatsgebiet. Das Konzept war immer wieder der Gegenstand von geopolitischen Spannungen.
So ein Korridor würde Irans direkte Landverbindung zu Armenien im Norden unterbrechen, ein strategischer Aspekt, den die Führung in Teheran mit Sorge betrachtet. Auch in Armenien war der Sangesur-Korridor ein Dorn im Auge, aus Angst, keine Kontrolle mehr über die Route zu haben. Bei dem neuen Vorschlag wollen die USA dafür sorgen, dass der Handel auf der Straße ohne Konflikte abgewickelt werden kann.
Armenien, das christlich geprägt ist, und das überwiegend muslimische Aserbaidschan sind seit längerem verfeindet. Streitpunkt war die von Armeniern bewohnte Enklave Bergkarabach in Aserbaidschan. Im Jahr 2023 brachte Aserbaidschan in einer großangelegten Militäroffensive die mehrheitlich von ethnischen Armeniern bewohnte Region unter seine Kontrolle. Armenien steckt seither in einer schweren politischen Krise. Mehr als 100.000 ethnische Armenier mussten aus der Konfliktregion fliehen.
Quelle: ZDF, Reuters, dpa, AFP



