Der US-Astronaut James A. „Jim“ Lovell ist im Alter von 97 Jahren gestorben. Das hat die US-Raumfahrtagentur NASA bekanntgegeben. Sie sprach der Familie von Lovell ihr Beileid aus. Sein „Leben und Werk hat über Jahrzehnte hinweg Millionen von Menschen inspiriert“, heißt es von der NASA. „Wir trauern um ihn, während wir gleichzeitig seine Leistungen feiern.“
Lovell war Kommandant der legendären Mission Apollo 13, die 1970 beinahe in einer Katastrophe geendet wäre. Nach 45 Minuten der Strecke zum Mond und 320.000 Kilometer von der Erde entfernt, erreichte ein Routineauftrag der Bodenstation die Astronauten von Apollo 13. Sie sollten ihren Lüfter einschalten, doch dann gab es eine Explosion. Danach folgte der berühmte Satz: „Houston, we have had a problem here.“ Die Mission wurde später verfilmt. Tom Hanks verkörperte damals Lovell.
In einem Interview aus dem Jahr 1994 sagte Lovell: „Ich möchte, dass sich die meisten Leute daran erinnern, dass es in gewisser Weise ein großer Erfolg war.“ Weiter sagte er: „Nicht, dass wir etwas erreicht hätten, aber es war ein Erfolg, da wir die Fähigkeiten des Nasa-Personals unter Beweis gestellt haben.“ In einem Interview aus dem Jahr 1999 berichtete Lovell, dass er dem Tod von der Schippe gesprungen zu sein, habe auf ihn Auswirkungen gehabt. „Krisen machen mir keine Sorgen mehr“, erklärte er.
Die NASA würdigt Lovell in ihrer Mitteilung: „Als Kommandant der Apollo-13-Mission trug seine ruhige Stärke unter Druck dazu bei, die Besatzung sicher zur Erde zurückzubringen.“ Lovell habe das schnelle Denken und die Innovationskraft demonstriert, die zukünftige NASA-Missionen geprägt hätten. „Jims Charakter und sein unerschütterlicher Mut haben unserem Land geholfen, den Mond zu erreichen, und eine potenzielle Tragödie in einen Erfolg verwandelt, aus dem wir enorm viel gelernt haben“, hieß es weiter von der Raumfahrtagentur.
Insgesamt nahm Lovell an vier Raumflügen teil: an Gemini 7, Gemini 12, Apollo 8 und Apollo 13.
Quelle: ZDF, AP



