Nach der Veröffentlichung eines Propaganda-Videos der radikal-islamistischen Terrororganisation Hamas, die eine ausgehungerte Geisel zeigt, hat der UN-Sicherheitsrat nach israelischen Angaben für morgen (05.08.) eine Dringlichkeitssitzung einberuft. Man werde „über die schlimme Lage der Geiseln in Gaza zusammenkommen„, erklärte der israelische UN-Botschafter Danny Danon.
Die Hamas und ihre verbündete Gruppe Islamischer Dschihad haben drei Propagandavideos von den seit Oktober 2023 verschleppten israelischen Geiseln verbreitet. Die Aufnahmen der verhungerten Geiseln haben großes Entsetzen ausgelöst. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zeigte sich gegenüber der „Bild“ schockiert. Er sagte: „Die Hamas quält die Geiseln, terrorisiert Israel und benutzt die eigene Bevölkerung im Gazastreifen als Schutzschild.„
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) um Hilfe bei der Versorgung der Geiseln mit Nahrungsmitteln und medizinischer Hilfe.
Die Hamas erklärte, dass sie dem IKRK den Zugang zu den Geiseln nur gewähre, wenn humanitäre Korridore für Hilfslieferungen im Gazastreifen eröffnet werden. Die Al-Kassam-Brigade teilte mit, Anfragen des Roten Kreuzes zur Lieferung von Nahrungsmitteln und Medikamenten an die „feindlichen Gefangen“ nur unter bestimmten Bedingungen positiv zu beantworten: Es müssten dauerhafte humanitäre Korridore eingerichtet werden, damit Nahrungsmittel und Medikamente „an unser ganzes Volk in allen Gebieten des Gazastreifens“ geliefert werden. Die Brigade ist der bewaffnete Arm der Hamas. Die Brigade erklärte außerdem noch, dass die Hamas die Geiseln „nicht absichtlich“ hungern lasse, „aber sie essen dasselbe Essen wie unsere Kämpfer und die Bevölkerung.„
Die IKRK Delegation in Israel und den besetzten Palästinensergebieten äußerten sich unterdessen „entsetzt“ über die „erschütternden“ Geisel-Videos. Die Delegation bekräftige ihre Forderung nach dem Zugang zu den Geiseln.
Quelle: ZDF, AFP



