Im US-Bundesstaat Florida hat ein Geschworenengericht den Autobauer Tesla nach einem tödlichen Unfall mit seinem Autopiloten zur Zahlung von 243 Millionen US-Dollar verurteilt. Bei dem Unfall im Jahr 2019 raste ein Tesla des Typs Model S mit eingeschalteten Autopiloten-System in ein stehendes Fahrzeug. Die beiden Opfer standen neben dem Wagen. Eine Person wurde getötet, zwei weitere wurden schwer verletzt.
Die Geschworenen urteilten, dass der Elektroautobauer für den Unfall haftbar sei. Sie sprachen der Familie der verstorbenen Frau und ihrem schwer verletzten Freund 129 Millionen US-Dollar Schadenersatz zu, wovon Tesla 33 Prozent zahlen muss. Dazu kommt noch eine Strafe von 200 Millionen US-Dollar, die der Autobauer zahlen muss. Die Geschworenen befanden den Fahrer für 67 Prozent haftbar. Er war aber nicht angeklagt worden und muss seinen Anteil nicht bezahlen.
Der Anwalt des Klägers sagte, dass Tesla seinen Autopiloten nur für bestimmte Bereiche wie Schnellstraßen entwickelt habe, sich aber bewusst dafür entschieden habe, Fahrer nicht daran zu hindern, ihn auch woanders zu nutzen. Der Angeklagte erklärte, dass er während der Fahrt nach seinem Handy gesucht habe, weil es auf den Boden des Wagens gefallen sei. Er sei nicht alarmiert worden, als er ein Stoppschild und eine Ampel überfahren habe, bevor er dann die Personen rammte.
Die Kläger hatten 345 Millionen Dollar gefordert. Ihre Anwälte sagten, dass es der Prozess sei, bei dem es um den unrechtmäßigen Tod eines Dritten infolge des Autopiloten geht.
Der Elektroautohersteller argumentierte hingegen damit, dass man angesichts von Fehlern und Unregelmäßigkeiten in dem Verfahren Berufung einlegen werde. Tesla betonte stets, dass der Autopilot nur ein Assistenzsystem sei und die Menschen am Steuer immer bereit sein müssten, um die Kontrolle des Fahrzeugs wieder übernehmen zu können. Tesla wurde dafür mehrfach kritisiert, dass es zu einfach ist, sich aus der Aufsichtspflicht zu nehmen.
Quelle: ARD



