Im Strafprozess um den mutmaßlich islamistischen Terroranschlag von Solingen mit drei Toten hat der Angeklagte die Tat gestanden. In einer Erklärung, die seine Verteidiger für ihn abgaben, räumte der Syrer den Messerangriff ein. „Ich habe schwere Schuld auf mich geladen. Ich bin bereit, das Urteil entgegenzunehmen“, heißt es darin. „Ich habe Unschuldige getötet, keine Ungläubigen.“ Nicht äußern wollte sich der 27-Jährige zu dem Vorwurf, dass er die Tat in Abstimmung mit der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) begangen habe.

Der Strafprozess gegen den jungen Mann hat neun Monate nach dem Anschlag heute (27.05.) in Düsseldorf begonnen. Der Generalbundesanwalt wirft ihm unter anderem dreifachen Mord, zehnfachen versuchten Mord und eine mitgliedschaftliche Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung im Ausland vor.

In der vorgetragenen Anklageschrift wurden ihm dabei Heimtücke und niedere Beweggründe unterstellt. Das Gericht stellt sich auf ein langes Verfahren ein und hat bis September mehr als 20 Verhandlungstage angesetzt. Über 50 Zeugen sollen befragt werden. Auch Gutachter sollen dazukommen.

Dem Angeklagten droht eine lebenslange Haftstrafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung. Ein Vertreter der Bundesanwaltschaft sagte kurz vor Prozessbeginn, dass er in islamistisch-dschihadistischen Foren gezielt Kontakt zum IS gesucht habe.

Quelle: n-tv