Im Prozess zur Dieselaffäre sind vier ehemalige Manager von Volkswagen wegen Betrugs schuldig gesprochen worden. Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Braunschweig hat zwei Angeklagte zu mehreren Haftstrafen verurteilt, zwei Ex-Mitarbeiter bekamen Bewährungsstrafen. 

So bekam ein ehemaliger Leiter der Dieselmotoren-Entwicklung viereinhalb Jahre Haft, der ehemalige Leiter der Antriebselektronik muss für zwei Jahre und sieben Monate in Haft. Der ranghöchste Angeklagte, ein Ex-Entwicklungsvorstand der Marke Volkswagen, bekam ein Jahr und drei Monate auf Bewährung und ein ehemaliger Abteilungsleiter bekam ein Jahr und zehn Monate auf Bewährung.

Mit diesen Urteilen endet auch ein sehr großes Verfahren nach fast vier Jahren. Während die Angeklagten aus Sicht der Ermittler überführt sind, wehren sich die Männer und sehen sich als Bauernopfer.

Die Staatsanwaltschaft hatte zwischen zwei und vier Jahren Haft gefordert und hielt nur in einem Fall eine Bewährung für angebracht. Die Verteidigung hatte dagegen auf drei Freisprüche und eine Verwarnung plädiert.

Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig und die juristische Aufarbeitung ist auch nach diesem Schuldspruch noch nicht beendet. In Braunschweig sind nach dem ersten Prozess und dem Komplex gegen den ehemaligen Volkswagen-Konzernchef Martin Winterkorn noch vier weitere Strafverfahren gegen 31 Angeklagte noch offen, sagte ein Sprecher des Landgerichts Braunschweig.

Quelle: ZDF