Die deutsche Wirtschaft ist zum Jahresbeginn doppelt so stark gewachsen wie zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Januar bis März um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu, wie das Statistische Bundesamt heute (23.05.) mitteilte. In einer früheren Schätzung ging man von 0,2 Prozent aus.
Grund für das gegenüber der ersten Schätzung leicht höhere Wachstum war die überraschend gute konjunkturelle Entwicklung im März, wie die Chefin des Bundesamtes, Ruth Brand, mitteilte.
Vor allem die Produktion im verarbeitenden Gewerbe sowie die Experten entwickelten sich demnach besser als zunächst angenommen. Zuletzt wuchs das BIP im ersten Quartal 2022. Damals gab es ein Plus von 0,6 Prozent. Besonders die Exporte von Autos und Arzneien stützen im ersten Quartal die Wirtschaft. Die privaten Konsumausgaben sind zudem um 0,5 Prozent zum Vorquartal gestiegen. Mit der abflauenden Inflation und deutlich gestiegenen Löhnen in einigen Branchen haben viele Menschen mehr Geld in der Tasche. Auch die Investitionen sind in Bauten (+ 0,5 Prozent) und in Ausrüstungen (+ 0,7 Prozent) angestiegen.
Zuletzt gab es mehr positive Nachrichten zur deutschen Wirtschaft. In der Industrie sorgten steigende Auftragszahlen für etwas mehr Zuversicht, und die Stimmung in der Wirtschaft hellte sich auf. Im Mai ist der Ifo-Index den fünften Monat in Folge gestiegen. Nach Einschätzung von Ifo-Präsident Clements Fuest fasst die deutsche Wirtschaft langsam wieder Tritt.
Doch die Zeichen stehen noch lange nicht auf Aufschwung. Nach Angaben der Bundesbank wird die Wirtschaft als Folge der US-Zollpolitik im laufenden zweiten Quartal von Mai bis Juli in etwa stagnieren. Trotzdem droht der deutschen Wirtschaft im Jahr 2025 das dritte Jahr in Folge ohne Wachstum. Das hat es noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik gegeben.
Quelle: ZDF



