Kreml-Machthaber Wladimir Putin wird heute nicht in die Türkei zu den Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs reisen. Stattdessen schickt er eine mehrköpfige Delegation mit seinem Berater Wladimir Medinski an der Spitze nach Istanbul, wie aus einem Erlass des Kreml hervorgeht. Medinski, der auch mal Kulturminister war, gilt als politisches Leichtgewicht und war schon vor 3 Jahren bei den Verhandlungen zur Beendigung des Krieges dabei.
Vertretern der Delegation sind nach Angaben des russischen Machthabers der Vize-Außenminister Michail Galusin, der General Igor Kostjukow vom russischen Generalstab und der Vizeverteidigungsminister Alexander Fomin. An den Gesprächen werden auch Experten des Verteidigungsministeriums, des Generalstabs, des Außenministeriums und der Präsidialverwaltung teilnehmen.
Auch US-Präsident Donald Trump wird nicht bei den Gesprächen dabei sein, berichteten die Sender CNN und Fox News unter Berufung auf US-Regierungsvertreter. Trump sagte seine Teilnahme an den Gesprächen auch ab, als auch Putin dies tat. Der US-Präsident habe verzichtet, nachdem er vom Verbleib des Kremlchefs in Moskau erfahren habe, berichtet Fox News unter Berufung auf eine informierte Quelle.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zunächst darauf bestanden, dass er nur mit Putin persönlich verhandeln wolle. Eine Reise des russischen Machthabers in die Türkei galt sowieso als unwahrscheinlich. Nun will die Ukraine auch andere Gesprächsformate akzeptieren. Die Ukraine will bei den Gesprächen in Istanbul eine 30-tägige Waffenruhe erreichen. Andernfalls soll es neue Sanktionen gegen Russland geben.
Quelle: SPIEGEL



