Die Inflation in Deutschland ist dank der billigen Energiepreise wieder zurückgegangen. Im April betrug die Teuerungsrate nur noch 2,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse heute (30.04.) mitteilte. Das sind 0,1 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr und auch weniger als im März dieses Jahrs, als die Inflation bei 2,2 Prozent lag. Ökonomen hatten mit einem Rückgang der Teuerungsrate auf 2 Prozent gerechnet.

Der Grund für den Rückgang sind die aus den Bundesländern gemeldeten niedrigen Energiepreise. So haben Kraftstoffe in Bayern 7 Prozent weniger gekostet als im April letzten Jahres. Das Heizöl verbilligte sich sogar um 11 Prozent. Grund dafür sind die rückläufigen Weltmarktpreise für Rohöl. Diese haben ihre Ursache in dem von US-Präsident Donald Trump losgetretenen Handelskrieg. Dieser hat Ökonomen zufolge die Weltwirtschaft belastet und damit die Nachfrage nach Öl gedämpft. Insgesamt lagen die Energiepreise im April laut ersten Schätzungen um 5,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.

Der Preistreiber Nummer 1 bleibt weiterhin die Lebensmittel. Der Preisdruck ließ aber auch hier etwas nach. Nahrungsmittel kosteten in Bayern u. a. 3,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Insgesamt haben die Preise aber überdurchschnittlich um 2,8 Prozent angezogen. Doch in NRW verteuerte sich Obst um 8 Prozent.

Die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, auch als Kerninflation bezeichnet, liegt im April bundesweit wohl bei 2,9 Prozent, nach 2,6 Prozent im März. Diese Kerninflation ohne die schwankungsanfälligen Preise bildet die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend nach Meinung vieler Volkswirte besser dar als die Gesamtrate.

Quelle: SPIEGEL