Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen haben Gewerkschaften und Arbeitgeber eine Einigung erzielt. Sie folgt im Wesentlichen einer Empfehlung von Schlichtern Ende März.

Das ist beschlossen worden:

  • Die Verdienste steigen ab 1. April um drei Prozent, mindestens aber um 110 Euro im Monat; zum 1. Mai 2026 dann noch einmal um 2,8 Prozent.
  • Das 13. Monatsgehalt wird erhöht.
  • Die Schichtzulagen werden erhöht.
  • Ab 2027 gibt es einen zusätzlichen Urlaubstag.
  • Zudem können die meisten Beschäftigten Teile des 13. Monatsgehalts in bis zu 3 freie Tage umwandeln.
  • Flexiblere Regelungen zu Arbeitszeiten und freien Tagen sind möglich.
  • Für kommunale Krankenhäuser gelten Sonderregeln.
  • Freiwillig und befristet sollen Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit auf bis zu 42 Stunden die Woche erhöhen können.

Gegen den letzten Punkt hat es nach Angaben aus Verhandlungskreisen Bedenken bei den Gewerkschaften gegeben. Sie befürchteten Druck auf Arbeitnehmer, länger zu arbeiten. Dann wurde aber dennoch ein Kompromiss gefunden. „Niemand kann gedrängt werden, mehr zu arbeiten – das ist Teil der Tarifvereinbarung“, sagte Verdi-Chef Franz Werneke. „Wer freiwillig mehr arbeitet, erhält für die zusätzlichen Stunden einen Aufschlag.

Die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen arbeiten in einer Vielzahl wichtiger Jobs von der Verwaltung über die Kitas bis hin zum Nahverkehr und Flughäfen. Für die Arbeitnehmer saßen die Gewerkschaften Verdi und dbb Beamtenbund am Tisch. Für die Arbeitgeber saßen die Vereinigung kommunaler Arbeitgeber VKA und das Bundesinnenministerium.

Nach drei Verhandlungsrunden wurden dann die Gespräche Mitte März für gescheitert erklärt und es folgte eine Schlichtung. So wurde der ehemalige hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) und der ehemalige Bremer Staatrat Henning Lühr (SPD) als Schlichter eingesetzt. Obwohl die Eckpunkte ja klar waren, ging die vierte Verhandlungsrunde in Potsdam nur sehr zäh voran.

Quelle: ZDF